Der Graffitiauftrag
Sind alle Kontaktdaten ausgetauscht, ist eine Besichtigung erfolgt (real oder via Fernkontaktung), Wandbeschaffenheit bekannt und vor allem ein Wunschmotiv ausformuliert, folgt das schriftliche Angebot, in dem alle Eckdaten konkret festgehalten sind. Ist dieses angenommen, beginnt die wichtigste Phase des Graffitiauftrags: Die Entwurfserstellung.
Im Entwurf manifestiert sich das spätere Werk und Änderungswünsche (so denn vorhanden) bez. Gewichtung und Anordnung können in dieser Phase eingebracht werden. Steht der Entwurf, wird vom Abschlag das benötigte Arbeitsmaterial organisiert und ein Termin entlang der bestehenden Auftragslage und vor allem der Witterung anvisiert. (Da gibt es so eine Art altes Sprichwort aus dem Handwerklichen: "Der Maler malt draußen nur in Monaten ohne R." – Also entgegen der Zeit, in der man gut Muscheln essen kann ;)
Klimawandel sei Dank gibt es aber manchmal auch Zeitfenster bis in den Dezember hinein, die das Malen eines Graffitiauftrags draußen möglich machen. Von Januar bis April sollte aber Abstand von Umsetzungen im Außenbereich genommen werden – das kann
(wenn trotz Aufklärung über die Umstände darauf bestanden wird) zu einer nur kurzfristigen Haltbarkeit des Kunstwerks führen.
Was kost'n so'n Spray-Graffiti?
Auch das werden wir immer wieder gefragt ...
Die Vergütungshöhe für ein individuell angefertigtes Kunstwerk aus unserer Hand auf entsprechend präpariertem Untergrund liegt bei 400 Euro für den ersten Quadratmeter (innerhalb Hamburgs, bei einfacher Verwertung) und für jeden weiteren zwischen 150 und 250 Euro (Differenz hängt vom Detailgrad ab: Comicgestaltungen sind einfacher als z. B. akkurat abgemalte Logos oder auch fotogetreue Produktabbildungen).
Kosten für Vorarbeiten, wie Reinigen, Grundanstrich und auch Versiegelungen – falls denn gewünscht oder angeraten – hängen vom Untergrund und auch von den aktuellen Materialpreisen ab.
An Orten außerhalb des Hamburger Großraums kommen Anfahrts- und Unterbringungskosten hinzu.
Für Ihr individuelles Angebot nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Kennen Sie einen "Graffiti-Ehrenkodex"?!
(Also, so persönlich?)
Weil wir das auch immer wieder gefragt werden:
Wir kennen keinen festgelegten "Ehrenkodex unter Sprayern", wie er immer wieder an uns herangetragen wird – und einige von uns betreiben Graffiti schon seit der ersten Stunde.
Wo dieser sich hartnäckig haltende Mythos herrührt?
Soweit wir das zuordnen können, ist diese Ente aus einem der ersten Zeitungsinterviews der Boulevardpresse entschlüpft. Da wurden die ersten Sprayer gefragt, die irgendwo tagsüber sprayten (große Neuigkeiten seinerzeit, einen Artikel wert, seinerzeit!) ob denn die "bösen Schmierfinken" nicht nachts und heimlich das gar wundervoll (weil mit Genehmigung) gemalte Bild nicht sofort wieder überschmierakeln würden?
Die Antwort: Nee, warum sollten wir ... öh ... "die" das denn tun?
Danke dafür ;)
Tatsächlich gibt es Kriterien, die die wilde Jugend nachts allein auf der Strasse unterwegs (voller Testosteron, irgendwo zwischen leicht alkoholisiert und kurz vor der Einweisung in die Ausnüchterungszelle anzusiedeln) eher davon abhält, groß in unsere Wandgestaltungen reinzusprayen.
(Spoileralarm: todesöde, ganz haarklein abgemalte Fotorealismen sind es definitiv nicht! ;)
Es gibt einen gewissen Respekt vor dem "Werk" und vor allem dem (schlechten) "Ruf" von Graffitisprayern – den muss man sich aber im jugendlichem Leichtsinn durch diverse "Missetaten" erarbeitet haben. (Haben wir ;)
Auch in unsere Arbeiten wird tatsächlich hin und wieder von noch unbedarften Jungspunden reingekrakelt – aber wenn wir erstmal den "ernsthaften Dialog" mit jenen Individuen geführt haben, lassen die davon auch wieder ganz artig ab.